Körpersprache
00:00:00: Sprechdurchfall Wirke wie du willst.
00:00:07: In diesem Podcast geht es um dich und um deine Wirkung auf andere. Wie wirkst du oder wie willst du wirken.
00:00:14: Wie kannst du die Oberhand in zwischenmenschlichen Interaktionen behalten. Was sind die Go's und die No Go's in der Kommunikation.
00:00:22: Ich bin Yvonne de Bark Schauspielerin und Trainerin für Körpersprache und heute geht es um Logorrhoe. Was ist Logorrhoe?
00:00:32: Logorrhoe ist eine Verhaltensweise, fast schon pathologisch bei manchen Menschen (also krankhaft), die reden und reden und reden und hören einfach
00:00:43: nicht zu, was der andere zu sagen hat. Dabei ist es in der Kommunikation die Königsklasse richtig zuhören zu können.
00:00:53: Dazu mache ich noch eine andere eine weitere Folge: Das richtige Zuhören. Heute geht es um: "Oh, mein Gott,
00:01:00: was ist, wenn ich selber an Logorrhoe leide? Das heißt, wenn ich selber einen Sprechdurchfallanfall bekomme?"
00:01:09: Manchmal sind wir einfach so mitteilungsbedürftig, dass wir gar nicht merken, dass wir den anderen überfordern.
00:01:16: Ich hatte einen Coachee, der ist zu mir gekommen und sein einziges Problem war, dass er nicht aufhören konnte zu reden.
00:01:26: Ich brauchte ihm nur eine einzige Frage zu stellen und dann gings los.
00:01:30: Vom Höckschen auf Stöckchen - oder wie man das sagt - in Details und von hier bis da und von Rom nach Timbuktu das war
00:01:38: unglaublich. Jetzt hatte dieser Coachee aber viel Kundenkontakt,
00:01:43: und da ist es natürlich sehr kontraproduktiv selber zu viel zu reden.
00:01:50: Warum? Weil wir ja wissen wollen, was der Kunde braucht und wenn wir ihn nicht zu Wort kommen lassen,
00:01:57: dann kriegen wir diese Informationen nicht.
00:02:01: Für ihn war es jetzt also ganz besonders wichtig von mir zu lernen, welche Signale wichtig sind auf was er im Verhalten des anderen achten muss, damit er rechtzeitig merkt, dass er gerade wieder einen Sprechdurchfall Anfall hat.
00:02:17: Die Signale sind ganz einfach: Er musste nur auf ein paar Dinge achten: Wie verhält der andere sich mit dem Blick. Hält er den Blick oder wandert er mit dem Blick im Raum umher.
00:02:27: Spielt er mit Gegenständen auf dem Tisch (Kugelschreiber, Papier und so weiter) oder lehnt er sich vielleicht zurück.
00:02:35: Macht der andere viele Hand-zu-Gesicht-Gesten, um sich ein bisschen abzuschirmen.
00:02:42: Oder der andere beginnt an seinem Handy zu spielen. Oder er beginnt leise zu schnarchen.
00:02:50: Wie unterbrechen wir jetzt jemanden mit einem Sprechdurchfall. Jemanden der uns ein Ohr abkauen
00:02:57: und nicht aufhören möchte zu reden, das geht immer und immer weiter. Hier muss man differenzieren: Sitze ich der Personen gegenüber, dann kann ich mit körpersprachliche Signale, die ich bewusst sende,
00:03:10: versuchen das Gespräch zum Ende zu bringen. Oder sitze ich am Telefon wo er nicht sieht,
00:03:18: was ich mache, wo ich es nur akustisch machen muss. Im ersten Fall, also wenn du der Person gegenüber sitzt,
00:03:26: die dir ein Ohr abkaut, gibt es verschiedene Möglichkeiten körpersprachliche Signale zu senden, sehr bewusst zu senden. Du kannst all das machen, was ich vorher schon erwähnt habe. Mit dem Blick weg gehen,
00:03:39: die Arme verschränken, nach hinten lehnen um die Distanz zu vergrößern, am Handy rumspielen und vielleicht sogar einschlafen. Das könntest du alles machen.
00:03:49: Was aber besser funktioniert sind folgende Tipps: Es kommt hier natürlich immer drauf an, wer ist derjenige. Ist es dein Chef?
00:03:58: Oder ist es eine Freundin oder einen Freund, ein Kollege. Es gibt zB. die Möglichkeit gelangweilt zu seufzen.
00:04:07: Es gibt die Möglichkeit aus dem Fenster zu blicken.
00:04:17: Oder irgendwo anders hin mit dem Blick zu wandern, so dass der Blickkontakt unterbrochen ist. Vielleicht hilft das ja. Probiere es aus.
00:04:25: Eine weitere Möglichkeit ist der Wackeldackel. Das ständige Nicken und ständig "hm" "hm" dazu. Das kannst du auch ausprobieren.
00:04:40: Oder:
00:04:42: Und jetzt kommt ein Trick, der immer dann funktioniert, wenn wir den anderen irritieren wollen: Verringere die Distanz.
00:04:51: Geh auf ihn zu. Geh in sein Territorium.
00:04:56: Das wird ihn so stark irritieren, dass er möglicherweise tatsächlich aufhört zu reden. Und dann heißt es: Schnell reagieren! Dann sofort anfangen selber zu reden und das
00:05:06: Gespräch zu Ende bringen. Am besten mit einer Zusammenfassung des Gesprächs: "Ja, wir haben ja jetzt das und das und das und das....", und vielleicht noch eine Handlungsaufforderung oder einem Ausblick auf die Zukunft.
00:05:20: Sowas wie: "Ja, wir sehen uns ja dann am Montag."
00:05:24: Schön finde ich ja auch immer - und es funktioniert tatsächlich auch - ist, wenn man das Gespräch einfach verbal beendet. Wenn man einfach sagt, was los ist:
00:05:35: "Du das tut mir total leid, aber ich muss mich jetzt um das Projekt hier kümmern, sonst werde ich nicht fertig damit. Wir sehen uns ja dann später noch mal."
00:05:43: Im Businesskontext ist übrigens immer der Vorgesetzte derjenige, der das Gespräch beendet.
00:05:51: Aber ich habe festgestellt, dass eine gewisse Leichtigkeit reinkommt,
00:06:02: wenn beide gegen Ende des Gesprächs Signale des Aufbruchs zeigen.
00:06:11: Es gibt doch nichts Schlimmeres, als wenn der eine den Gesprächspartner hinaus
00:06:15: komplementieren muss: "So, jetzt ist Ende und jetzt möchte ich Sie bitten zu gehen". Um das ein bisschen leichter zu machen, ein bisschen eleganter, kann man dann tatsächlich am Ende
00:06:29: Signale des Aufbruchs,
00:06:32: zeigen. Vielleicht die Papiere zusammenfassen oder das Handy in die Hosentasche stecken. Aber
00:06:40: immer noch so, dass der Vorgesetzte das Gefühl hat, dass er die Führung und die Kontrolle hat.
00:06:47: Ihm bloß nicht die Kontrolle wegnehmen. Das wäre dann doch übergriffig. Das haben viele Führungskräfte nicht so gerne.
00:06:57: Ich persönlich, ich hatte mal einen ganz schweren Fall von Logorrhoe.
00:07:03: Da kam mich einen Nachbar besuchen, dem ich irgendwas ausgeliehen hatte und er es zurückbrachte und ich dachte nach 2-3 Minuten ist das Gespräch vorbei. Ich hatte noch irrsinnig viel zu erledigen.
00:07:13: Da stand er bei mir in der Küche und fing dann an zu erzählen, über die Nachbarschaft und dieses und jenes und seine Kinder und Frau. Alles ziemlich belanglos.
00:07:26: Nicht
00:07:28: wirklich interessant für mich in dem Moment. Zumal ich ja so viel andere Sachen zu tun hatte. Irgendwann, nachdem ich alles ausprobiert hatte,
00:07:37: habe ich dann einfach angefangen, die Küche sauber zu machen und zu putzen.
00:07:46: Und die Geschirrspülmaschine auszuräumen und wieder einzuräumen, aber eer ist immer noch nicht gegangen.
00:07:53: Aber das war nicht weiter schlimm, denn so hatte ich mein ganz privates, ganz persönliches Hörbuch an meiner Seite.
00:08:02: In dieser Folge ging es um Sprechdurchfall.
00:08:06: Welche Signale muss ich beim anderen beachten um zu erkennen, dass ich gerade einen Sprechdurchfall habe und
00:08:13: wie kann ich ein Gespräch elegant beenden.
00:08:18: Ich freue mich auf eure Mails unter office@yvonnedebark.de oder besucht mich mal auf meinem YouTube-Kanal Yvonne de Bark,
00:08:26: auf meiner Homepage www.yvonnedebark.de oder in allen Social-Media-Kanälen. Ich freue mich auf euch eure Anregungen, Ideen und Wünsche für Themen alles in Bezug auf Wirkung.
00:08:42: Wirke wie DU willst. Bis zum nächsten Mal, deine Yvonne de Bark.