Körpersprache
00:00:00: Wohin mit den Händen Wirke wie du willst. Ich bin Yvonne de Bark, Schauspielerin und Trainerin für Körpersprache,
00:00:10: und in diesem Podcast geht es um dich und deine Wirkung auf andere. Viel Spaß! Wohin mit den Händen?
00:00:20: Diese kleinen, labrigen Dinger am Ende unserer Arme, die uns so sehr stören sobald wir vor eine Gruppe von Menschen treten, die uns anschauen. Was mache ich nur damit, wenn ich eine Rede halte?
00:00:33: Hängen lassen? Wild gestikulieren?
00:00:36: Es ist faszinierend, sobald wir vor Menschen sprechen sollen, sind die Hände plötzlich ein Fremdkörper, von dem wir nicht wissen wohin damit. Dabei ist es ja ganz einfach. Du kennst doch folgende Situation:
00:00:49: Du sollst ein Vortrag halten, eine Präsentation, eine Rede oder einfach nur vor Menschen sprechen. womöglich noch vor Menschen, die du nicht kennst.
00:00:58: Oder nur ein bisschen kennst. Auf jeden Fall ist die gesamte Aufmerksamkeit auf dich gerichtet.
00:01:03: 4 bis 40 bis 80 Augenpaare schauen dich an und warten darauf, dass du etwas sagst.
00:01:12: In diesem Moment gibt es einen Körperteil, der sich vom Rest deines Körpers entfernt und nicht mehr dazu gehören möchte.
00:01:21: Die Hände! Was machen wir also mit ihnen? Wohin damit?
00:01:26: Solltest du schrecklich unter Lampenfieber leiden, wäre für dich jetzt im Moment wahrscheinlich der einzige geeignete Platz für die Hände gefühlt vor dem Gesicht,
00:01:36: um dich dahinter zu verstecken. Ja gut, das sähe dann etwas befremdlich aus.
00:01:42: Es gibt viele Ideen von Rhetoriktrainern, wo du deine Hände parken kannst oder besser noch wo du sie nicht parken solltest.
00:01:52: Im Prinzip kannst du mit deinen Händen machen was du willst. Hauptsache es wirkt so wie du wills. Aber es gibt natürlich ein paar Dinge auf die du achten kannst. Die wirken
00:02:03: Seltsam. Oder sie bergen Gefahren, die du vielleicht noch bis jetzt nicht bedacht hast.
00:02:09: Das betrifft jetzt eher das Gestikulieren. Dazu mache ich noch einen anderen Podcast, in dem ich noch mehr darauf eingehe. Aber jetzt erstmal die No-Gos: Beim Gestikulieren mit den Händen nicht zu nah am Gesicht und nicht zu weit weg vom Gesicht.
00:02:23: Nicht zu hektische Bewegungen aber auch nicht zu ruhige Bewegungen. Lieber die Gesten mal stehen lassen, aber wie gesagt dazu ein andermal genaueres.
00:02:33: Dann erzähle ich dir wie du schön gestikulieren kannst und was du vermeiden solltest.
00:02:39: So, und jetzt klären wir mal die Frage wo dein Handyparkplatz zukünftig sein wird. Solltest du einen Stift ein Mikrofon,
00:02:48: oder einen Clicker für die PowerPoint in der Hand haben, kannst du dich daran festhalten. Das machen auch die meisten, weil sind froh sind, wenn sie was in der Hand haben.
00:02:58: Ich persönlich bevorzuge ein Headset, damit ich meine Hände frei habe. Warum?
00:03:04: Weil ich ganz genau weiß, wie Gesten wirken und wie stark man sie einsetzen kann. Was man alles damit machen kann.
00:03:13: Stell dir mal vor, ich mache eine einladende Geste und habe dabei ein Mikrofon in der einen Hand und vor dem Mund. Es ist doch viel schöner, wenn ich die einladende Geste mit beiden Händen mit den Handinnenflächen nach oben zum Publikum machen kann.
00:03:28: „ Ach weißt du Yvonne, ich das einfach immer die Hände in die Hosentaschen.“
00:03:33: Ja, das kann man machen. Natürlich, ihr könnt alles machen was ihr wollt. Die Frage ist nur, wie es wirkt.
00:03:40: Ich habe mal einen Vorstandsvorsitzenden eines großen Unternehmens bei einer Rede beobachtet. Er hatte
00:03:46: eine Hand in seiner Anzughose und die andere Hand am Mikrofon.
00:03:55: Ich persönlich mag das nicht so, wenn die Redner ihre Hand in der Hosentasche haben. Ich halte das nicht für respektvoll.
00:04:03: Und der Redner verschenkt die Möglichkeit mit Gesten etwas Gesagtes zu unterstreichen.
00:04:10: Man weiß ja auch nicht, warum die Redner ihre Hand in der Hosentasche haben. Ob sie sich da am irgendetwas festhalten oder ob sie
00:04:20: Einfach lässig wirken wolle? Man weiß es nicht. Ich persönlich mag es nicht.
00:04:28: Ich möchte mitgenommen werden, ich möchte von dem gefesselt werden, der da oben steht.
00:04:35: Damit DU alle fesseln kannst, die dir zuhören, stell dich bitte mal so hin wie du es in den Podcast vorher gehört hast mit dem Faden aus dem Scheitelpunkt. Schön gerade, die Wirbelsäule verlängert in den Himmel,
00:04:49: die Füße schulterbreit auseinander, Fußspitzen nach vorne und die Schultern ein wenig nach hinten nehmen.
00:04:59: Wenn du vergessen hast wie das geht mit dem Faden, verlinke ich dir noch mal in den Shownotes das Video, das ich dazu gemacht habe.
00:05:13: Jetzt kommen die Hände dazu: Und zwar legst du die Hände wie zwei kleine Schälchen ineinander auf Höhe des Gürtels.
00:05:24: Auch dazu habe ich ein kleines Video auf YouTube gemacht. Ich verlinke es dir ebenfalls hier damit du siehst wie das bei mir aussieht. Ich habe diese Position für mich als angenehm gewählt.
00:05:33: So fühle ICH mich wohl auf der Bühne. Von dieser Position aus kann ich wunderbar gestikulieren und habe die Hände sofort zur Verfügung.
00:05:41: Mache bitte nicht folgende Fehler: Bete nicht. Also falte nicht deine Hände vor deinem Körper.
00:05:48: Das wirkt möglicherweise verkrampfter als du tatsächlich bist.
00:05:52: Wichtig ist auch, dass du die Hände nicht zu hoch hältst. Bei den meisten wandern die Hände im Laufe des Vortrags immer höher und höher.
00:06:01: Das sieht dann so aus, als würdest du dir mit deinen Händen und Unterarmen einen Schutz bauen. Das musst du nicht. Das brauchst du nicht. Wirke offen, indem du die Hände immer auf Gürtelhöhe hältst.
00:06:13: Die Hände zu hoch zu halten wirkt immer ein bisschen nach "Bitte, tu mir nichts".
00:06:19: Du kannst deine Hände auch seitlich am Körper hängen lassen.
00:06:24: Das kannst du machen, wenn du dich damit wohl fühlst. Aber pass auf, in dieser Position fallen schnell mal die Schultern nach vorne.
00:06:31: Wenn du die Hände vorne vor dem Gürtel zusammen nimmst, gehen die Schultern automatisch ein bisschen zurück.
00:06:41: Und du hast die Hände für deine Gesten viel schneller zu Verfügung, als wenn du die Hände erst mal von unten hoch holen musst.
00:06:49: Es gibt Redner, die verschränken ihre Hände und Arme hinter dem Rücken. Das geht, das kann man machen, ja.
00:06:59: Aber nicht dann, wenn du gerade in Aktion bist. Ich mache das auch auf der Bühne. Ich mache das dann, wenn ich eine Frage gestellt habe und es kommt eine Antwort während der ich nicht reagieren muss oder wenn
00:07:13: eine Frage aus dem Publikum kommt.
00:07:15: Ich gehe einen Schritt zurück, nehme die Arme hinter den Rücken und warte die Frage ab. Danach komme ich wieder in Aktion und nehme die Arme wieder nach vorne.
00:07:27: Wenn ich bei den Seminaren jemanden auf die Bühne hole, damit er oder sie eine Übung machen kann, dann mache ich das auch dann stelle ich mich daneben
00:07:35: und nehme die Arme hinter den Rücken. Ich zeige damit: "Es ist jetzt gerade nicht meine Bühne, sondern deine Bühne".
00:07:42: Wenn du nicht weißt "Wohin mit den Händen bei einer Rede", bist du übrigens nicht alleine.
00:07:48: Angeblich ist so die Merkelraute entstanden. Weil Frau Merkel nicht wusste wohin mit den Händen. Sie hat sie wohl immer seitlich hängen gelassen. Das sah dann komisch aus, dadurch fielen die Schulter nach vorne. Da hat sie sie einfach nach vorne genommen und vor der Gürtellinie zusammengeführt, so dass sich die Fingerspitzen berührten und und hat sich fortan mit der Handhaltung wohlgefühlt.
00:08:07: Und so wurde es ihr Markenzeichen.
00:08:14: Du kannst die Merkelraute auch machen, wenn du dich damit wohl fühlst. Aber Vorsicht, beim Publikum entstehen dann sofort Assoziationen, die du vielleicht
00:08:23: gar nicht willst. Halte deine Ellbogen ein bisschen weg vom Oberkörper, also nicht rangepresst. Das sieht
00:08:31: komisch aus. Ein bisschen Luft unter den Armen, das lässt deinen Oberkörper größer und lockerer wirken. Halte deine Hände nicht flach vor dem Bauch. So sieht es aus, als hättest du Bauchschmerzen.
00:08:44: Und ich wiederhole es noch mal, weil das wirklich der größte Fehler ist, der immer immer wieder passiert: Die Hände wandern immer weiter nach oben.
00:08:53: Zwing dich dazu die Hände auf Gürtelhöhe zu halten.
00:08:57: Noch ein Tipp zu den Handflächen: Die Handflächen sollten die Tendenz nach oben haben. Pass auf, dass du die Handflächen nicht nach unten drehst.
00:09:07: Versuche die Handflächen einladend ein wenig nach oben zu drehen, so hast du eine wunderbare Möglichkeit direkt die Gesten zu machen und
00:09:22: du gewöhnst ja auch gleich an offene Gesten mit der Handfläche nach oben zu machen. Das wirkt einladend und positiv.
00:09:29: Ich fasse noch mal zusammen: Stell dich hin, denk an den Faden aus dem Scheitelpunkt, der Bauch geht rein, der Po geht rein.
00:09:38: Achte darauf, dass dein Nacken schön lang wird, so kommt das Kinn auch in die richtige Position.
00:09:43: Dann legst du die Hände wie kleine Schälchen ineinander ganz locker ganz entspannt. Die Ellbogen ein bisschen ausgestellt.
00:09:57: Viel Spaß beim Ausprobieren. Das war es auch schon wieder mit meiner Podcast Folge "Wohin mit den Händen?". Dieses Problem wirst du ab jetzt nie mehr haben.
00:10:09: Wenn du noch mehr wissen möchtest über "Körpersprache lesen" oder wie du so wirkst wie du wirken willst, hol dir meine Masterkurs mit 52 Videos und vielen Übungen auf meiner Seite www.yvonnedebark.de.
00:10:23:
00:10:25: Und wenn Du Ideen hast oder Fragen an mich, die ich dir beantworten kann, schreib mir an office@yvonnedebark.de
00:10:36: Und jetzt wünsche ich dir viel Spaß bis zum nächsten mal, deine Yvonne de Bark